Lebensmittel retten und Gutes tun

Ein volles Haus und volle Mägen gab es bei „Dreierlei“, dem Lebendigen Mittagstisch im Weidenborn am vergangenen Freitag (3.6.) in der ev. Johanneskirche. Eingeladen hatten die vier Veranstalter ‒ die Ev. Johanneskirchengemeinde, die kath. Gemeinde St. Michael, das Wohnprojekt Horizonte e.V. und die Lebensmittelrettung Wiesbaden e.V. ‒ und gekommen waren rund 30 Personen. Für die Veranstalter nach der coronabedingten Zwangspause ein voller Erfolg. Geboten wurde ein Drei-Gänge-Menü mit Salaten, Ofenkartoffeln, Cevapcici, Obstsalat und Erdbeerkuchen sowie vielen weiteren Beilagen. Das Besondere: Alle Lebensmittel werden von Franziska Wendrich von der Lebensmittelrettung Wiesbaden am Vorabend in mehreren Supermärkten eingesammelt und dann zu einem Menü weiterverarbeitet.


Wer will, kann sich im Anschluss an das gemeinsame Essen die nicht verbrauchten Lebensmittel mit nach Hause nehmen. „Wir spüren, dass der Bedarf größer wird. Unser lebendiger Mittagstisch ist eine Antwort auf die Vereinzelung vieler Menschen, aber auch ein unverzichtbares Angebot in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten“, so Stephan Da Re, Pfarrer der Ev. Johanneskirchengemeinde.
Das Projekt ist so attraktiv, dass es im vergangenen Jahr von der Amos-Stiftung ausgezeichnet wurde. Die Herausforderungen werden indes nicht kleiner: Steigende Lebensmittelpreise in Verbindung mit einer höheren Nachfrage und einer gleichzeitig knapperen Kalkulation auf Seiten der Supermärkte erschweren die Arbeit der Lebensmittelrettung Wiesbaden und damit auch die von „Dreierlei“. Man werde das Angebot aber fortführen, solange es genügend Helferinnen und Helfer gebe und Menschen, die daran teilnähmen, sind sich alle einig.
Der Lebendige Mittagstisch „Dreierlei“ findet an jedem 1. Freitag eines Monat um 12.00 Uhr statt. Am 1. Juli ist das Wohnprojekt Horizonte in der Brunhildenstraße Gastgeber. Was es dann zu essen gibt, entscheidet sich wie üblich am Tag zuvor.