Offe­ner Brief zum The­ma Glo­cken­ge­läut

Hin­weis­ge­ber, Ein­la­dung zum Ge­bet und Ver­kün­di­gung glei­cher­ma­ßen

Lie­be Nach­barn im Wei­den­born,

mit vie­len von Ihnen bin ich seit Jah­ren in gutem Gespräch. Von Zeit zu Zeit errei­chen mich anony­me Brie­fe mit unter­schied­li­chem Inhalt und Unter­hal­tungs­wert, auf die ich ger­ne ant­wor­ten wür­de, es aber auf­grund des feh­len­den Absen­ders nicht kann. Ich wäh­le daher die­se Form, um auf das wie­der­keh­ren­de The­ma Glo­cken­ge­läut ein­zu­ge­hen.

Wir läu­ten werk­tags in der Zeit von 18.55 bis 19.00 Uhr unse­re Glo­cken. Dabei han­delt es sich um das Stun­den­ge­läut, wie es in unse­rem Kul­tur­kreis seit Jahr­hun­der­ten üblich ist. Als Chris­ten erin­nern wir dar­an, wem wir unser Leben ver­dan­ken, und wel­che Ver­ant­wor­tung sich dar­aus ablei­tet. Die Glo­cken erin­nern dar­an, dass die ver­ge­hen­de Zeit von Gott geschenk­te Zeit ist. Unser Geläut geht in das abend­li­che Glo­cken­ge­läut von St. Micha­el über, die mit­tags um 12.00 Uhr und abends um 19.00 Uhr läu­ten, so dass sich ein Glo­cken­band über den Stadt­teil legt. Für vie­le Kin­der ist das abend­li­che Geläut ein Hin­weis, vom Spie­len nach Hau­se zu gehen.

Dar­über hin­aus läu­ten wir selbst­ver­ständ­lich zu unse­ren Got­tes­diens­ten: am 1. Sonn­tag des Monats von 17.25 bis 17.30 Uhr (Vor­läu­ten) sowie von 17.50 bis 18.00 Uhr (Haupt­läu­ten) und an den ande­ren Sonn­ta­gen von 09.25 bis 09.30 Uhr sowie von 09.50 bis 10.00 Uhr, dar­über hin­aus zum Vater­un­ser und wäh­rend einer Tau­fe. Wenn wir meh­re­re Got­tes­diens­te an einem Sonn­tag oder Fei­er­tag – von Fall zu Fall auch unter der Woche – fei­ern, läu­ten wir ent­spre­chend öfter.

Das Glo­cken­ge­läut ist Hin­weis­ge­ber, Ein­la­dung zum Gebet und Ver­kün­di­gung glei­cher­ma­ßen und nicht ohne Grund gesetz­lich geschützt. Von einer Bau­pha­se abge­se­hen wird an die­ser Stel­le seit vie­len Jahr­zehn­ten geläu­tet.

Ob die Nut­zung des Gebäu­des durch uns als christ­li­che Gemein­de vor dem Hin­ter­grund des demo­gra­phi­schen Wan­dels und der zurück­ge­hen­den Mit­glie­der­zah­len von Dau­er sein wird oder ob zukünf­tig an die­ser Stel­le ande­re Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten mit ihren eige­nen Sit­ten und Bräu­chen ihren Glau­ben prak­ti­zie­ren oder das Gebäu­de in eine noch ganz ande­re Nut­zung über­führt wird, ist heu­te noch nicht abseh­bar.
Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu Sinn und Zweck des Glo­cken­ge­läuts fin­den Sie hier: https://​www​.zen​trum​-ver​kuen​di​gung​.de/​k​i​r​c​h​e​n​m​u​s​i​k​/​o​r​g​e​l​n​-​u​n​d​-​g​l​o​c​k​e​n​/​g​l​o​c​k​en/.

Ger­ne dür­fen Sie mich auch per­sön­lich anspre­chen.

Es grüßt herz­lich

Stephan Da Re
Pfar­rer