Lieder im Dialog

Am vergangenen Sonntag (7.5.) gestalteten Birgit Schmidt und Alexander Scholz erstmals nach ihrer Beauftragung als Prädikanten einen Gottesdienst ‒ und für beide zum ersten Mal mit einer Dialogpredigt.
Dem Sonntag „Kantate“ entsprechend stand das Singen im Mittelpunkt. Schon beim Betreten der Kirche deutete sich das dadurch an, dass neben dem Evangelischen Gesangbuch auch das Beiheft „EGplus“ gereicht wurde, das die Gemeinde erst kürzlich in hinreichender Stückzahl angeschafft hatte. „Ich sing dir mein Lied“ (EG+ 96) erklang als Wochenlied beispielsweise daraus.
In der Predigt vermittelten Schmidt und Scholz dann Einblicke in ihre Prädikantenzeit, blieben dem Thema des Sonntags dabei aber treu. Ausgangspunkt war wie sie über die Frage nach ihren Lieblingsliedern im Prädikantenkurs in das Evangelische Gesangbuch eingestiegen sind.
Abwechselnd und im Dialog schilderten Schmidt und Scholz anhand von acht Liedern welche Bedeutung Gott für sie hat, welche Kraft und Hoffnung sie aus Aspekten des Glaubens ‒ insbesondere über Lieder ‒ ziehen und was Trost spenden kann. Ausgehend von der Sehnsucht nach Gott, die in vielen Liedern zum Ausdruck kommt, merkten sie kritisch an, dass während ihrer Ausbildung manchmal die Spiritualität gegenüber dem Erlernen von Methodiken und Techniken ins Hintertreffen geriet.
Kirchenmusikalisch wurde der Gottesdienst von Michael Enders gestaltet. Ungewöhnlich war, dass er sich während der Dialogpredigt geschäftig Notizen machte. Das Orgelnachspiel lieferte die Erklärung dafür: aus dem Stegreif(!) verband er sechs der Lieder aus der Predigt zu einem Medley, das Raum gab, die Predigt noch einmal zu überdenken und musikalisch zu erleben.

v.l.n.r.: Birgit Schmidt, Auguste Mai, Alexander Scholz, Michael Enders
Im Anschluss an den Gottesdienst sprach Auguste Mai als Mitglied des Kirchenvorstands Schmidt und Scholz den Dank und die Anerkennung der Gemeinde aus. Zudem bedachte sie beide im Namen der Gemeinde jeweils mit einem Geschenk, das zu Erholung und Abwechslung nach der anstrengenden und manchmal stressigen Zeit als Prädikantin oder Prädikant einlädt.
Danach baten Schmidt und Scholz die Gemeinde zu einem Umtrunk ins Foyer. Auch hier war „Kantate“ zugegen: die Anwesenden durften ihre Lieblingslieder oder Lieder, die sie gerne einmal (wieder) im Gottesdienst singen möchten, auf bereitgestellten Listen eintragen. Mal schauen, ob es davon eines in einen der nächsten Gottesdienste schafft.