Teilen lernen und Gott begegnen
Jedes Jahr Anfang November finden landauf, landab Laternenumzüge zu Ehren des Heiligen Martin von Tours statt. Den Anfang in diesem Jahr machte die Kita der Ev. Johanneskirchengemeinde im Wiesbadener Stadtteil Weidenborn, die ihre Feierlichkeiten mit einem Gottesdienst in der voll besetzten Johanneskirche eröffnete, an dem rund 120 Menschen, darunter viele Kinder, teilgenommen haben.
Der Gottesdienst, der von den Fachkräften aus der hauseigenen Kita, Gemeindepädagogin Ingrid Seiler, Kirchenmusiker Michael Enders und Pfarrer Stephan Da Re gestaltet wurde, handelte u. a. davon, wie schwer es manchmal ist zu teilen. Das gelte nicht nur für Kinder, wenn sie von ihren Eltern einen Satz wie „Gib doch deinem Bruder, deiner Schwester etwas ab“ hörten, sondern auch für die Erwachsenen, wenn es z.B. um das Teilen von Lebensraum und Ressourcen gehe, so Da Re.
In seiner Ansprache machte er deutlich, dass es in der Geschichte von Sankt Martin aber nicht nur um das Teilen gehe. Es gehe auch darum, Gott zu begegnen. „Es kann sein, dass wir in einem Menschen, der unsere Hilfe braucht, Gott begegnen. Deshalb geht es an Sankt Martin auch darum, mit Gott in unserer Welt und in unserem Leben zu rechnen, mag diese Welt sein, wie sie ist“, so Da Re.
Der Umzug im Anschluss an den Gottesdienst führte durch den Stadtteil. Während die Kinder mit ihren Laternen die Dunkelheit erhellten, wurden bekannte Lieder wie „Laterne, Laterne“ und „Sankt Martin, Sankt Martin“ gesungen. Mit Glühwein, Kinderpunsch und Weckmännern gingen die Feierlichkeiten auf dem Kirchplatz zu Ende. Da Re: „Wir sind sehr dankbar, dass wir nach drei Jahren Pause wieder Gottesdienst feiern und auf diese Weise zusammenkommen konnten.“