„Tiger“ zu Besuch im Hessischen Landesmuseum
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge haben Kinder des Horts der Ev. Johanneskirchengemeinde am vergangenen Samstag (20.07.) vom Hort und den beiden Erzieherinnen Nicoletta Guidi und Martina Gorges, die beide seit vielen Jahren der Einrichtung angehören, Abschied genommen. Gemeinsam mit ihren Eltern überraschten sie „Nicki“ und „Tina“ mit einer Führung durch die Sonderausstellung „Der Hase ist des Järgers Tod – Kultur und Natur des südlichen Afrikas“ im Museum Wiesbaden.
Da kamen nicht nur die 18 Kinder im Grundschulalter, sondern auch ihre Eltern und die beiden Erzieherinnen ins Staunen. Im Anschluss an die Führung wurde im Rahmen eines Workshops gezeichnet und gemalt. Da konnten die kleinen und großen Künstler ihr künstlerisches Talent unter Beweis stellen. Entstanden sind zahlreiche Motive von Tieren, die zuvor in der Ausstellung besichtigt wurden. Weil auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen durfte, stärkten sich alle Beteiligten anschließend in einem Lokal in der Wiesbadener Goldgasse, bevor sich ihre Wege nach sechs Stunden wieder trennten.
Die Idee zu dem gemeinsamen Ausflug hatte Stephan Da Re, der als ehemaliger Pfarrer der Gemeinde und als Vater von zwei „Tigern“ (so der Name der Hortgruppe) die Einrichtung gut kennt. „Tina und Nicki waren über viele Jahre ein eingespieltes Team und haben viel dazu beigetragen, die Selbstwirksamkeit der Kinder zu stärken und ihnen in unruhigen Zeiten Verlässlichkeit und Stabilität zu bieten. Als Eltern bedauern wir die Entscheidung der Stadt Wiesbaden, den Hort zu schließen, sehr, zumal die Stadt mit der Ganztagsbetreuung an vielen Grundschulen überfordert scheint“, so Da Re.
Der Hort der Ev. Johanneskirchengemeinde im Wiesbadener Stadtteil Weidenborn (Südost) schließt zum 31.07.2024. Hintergrund ist die Überführung außerschulischer Ganztagsangebote an die Schulen im Rahmen des von der Hessischen Landesregierung beschlossenen „Paktes für den Ganztag“, der die Schulen verpflichtet, ein verlässliches Bildungs- und Betreuungsangebot vorzuhalten. „Für alle Kinder und deren Eltern kann ich sagen, dass wir den Hort und die beiden pädagogischen Fachkräfte Tina und Nicki in allerbester Erinnerung behalten werden. Auf den heutigen Ausflug haben sich alle gefreut, aber wir sind auch traurig, wenn wir an den Anlass denken“, so Da Re weiter.