Konfirmandenarbeit im Zeichen des Lockdowns
Konfirmandenarbeit während des Lockdowns, in dessen Zuge auch der Präsenzunterricht in den Schulen aufgehoben wurde, steht vor besonderen Herausforderungen. Aus der Not eine Tugend haben die beiden Pfarrer Stephan Da Re von der Ev. Johanneskirchengemeinde und Dr. Holger Saal von der Ev. Marktkirchengemeinde gemacht. Beiden war schnell klar, dass der Kontakt zu ihren Konfirmandinnen und Konfirmanden jetzt nicht einfach abreißen dürfe.
So luden sie die 13 Jugendlichen, die im Mai konfirmiert werden sollen, am vergangenen Samstag (16.01.) zu einer Audio-Reise mit Interviews von Zeitgenoss*innen Jesu vor 2000 Jahren ein. Rabbi oder Prophet, Wanderprediger und Wunderheiler, gescheiterter Rebell, Messias-Christus? Was dachten die Leute über diesen Menschen, nach dem unsere Zeitrechnung gezählt wird? Was würden verschiedene gesellschaftliche Gruppen seiner Zeit zu ihm zu sagen haben? Über vorgegebene QR-Codes konnten die Konfis in die Lebenswelt der Menschen von damals eintauchen und begegneten Anhängern und Gegnern, Begeisterten und Gleichgültigen, Fragen und Antworten.
Darüber hinaus recherchierten sie in journalistischer Manier, was es mit den wichtigsten religiösen und politischen Gruppen der damaligen Zeit auf sich hatte. Was haben die einzelnen Gruppen gemeinsam, was unterscheidet sie? Welche Haltung nehmen sie politisch ein, zum Beispiel zur Besatzung der Römer? Welche religiöse Sondermeinung vertreten sie? Welche politischen oder religiösen Gruppen heute könnte man mit einzelnen dieser Standpunkte vergleichen?
„Digitale Formen der Konfirmandenarbeit ergänzen die analoge Arbeit, wenngleich sie persönliche Begegnungen nicht ersetzen können. Schon deshalb hoffen wir, dass wir die Konfis bald wiedersehen, mit Abstand und Maske“, so Da Re. Da Res Kollege Saal ergänzt: „Die bisherigen Einschränkungen haben uns nicht daran gehindert, für die Jugendlichen ein gutes Angebot zu machen. Das wird auch in den kommenden Monat der Fall sein.“